Mittwoch, 5. Januar 2011

Nationalpark Sierras de las Quijadas und Salina de Mascasin – Kilometer 13995

Nicht weit von Medoza besuchen wir den Parque National de las Quijadas. Einige Kilometer vom Rangerbüro entfernt können wir vom Parkplatz aus eine etwa einstündige Wanderung unternehmen, die mehrere Miradores (Aussichtspunkte) auf ihrer Strecke hat. Die Landschaft ist unglaublich! Während wir im Süden von Argentinien Berge und Seen entdecken konnten, die ähnlich aussehen wie die Landschaften Österreichs oder der Schweiz, haben wir nun steile, rote Felsformationen vor uns, die denen des Bryce Canyon in den USA ähneln. Sicherlich haben die Nationalparks in Amerika noch ganz andere Ausmasse (so wie bekanntlich alles dort), aber eindrücklich ist diese Landschaftsform auch bereits hier in Argentinien.

Am Himmel kreisen die Kondore und Geier, die wir mit unserem Fernglas sehr gut beobachten können. Das Weibchen sitzt am höchsten Punkt des Canyons und bewacht den Nachwuchs, dem sie mit einigen Flügelschlägen immer wieder Kühlung verschafft, während der Macho sich um das Abendessen kümmert.

 110105 NP Sierras de las Quijadas (1)110105 NP Sierras de las Quijadas (6)110105 NP Sierras de las Quijadas (10)110105 NP Sierras de las Quijadas (8)110105 NP Sierras de las Quijadas (11)110105 NP Sierras de las Quijadas (17)

Die Nacht verbringen wir auf dem Campingplatz des Nationalparks. Eine einfache Toilette ohne Wasserspülung (hier ist der Eimer angesagt) sowie ein paar Sitzgelegenheiten reichen aus, um eine Nacht hier zu bleiben. In der Dämmerung können wir Graufüchse ganz nahe beobachten, wie sie um den Campingplatz ziehen auf der Suche nach Futter. Ausserdem hören wir Zirkaden, die sich anhören wie 50-Kubik-Mopeds, die hin und wieder an einer Kreuzung anhalten und danach wieder Vollgas geben – saulustig!

110105 NP Sierras de las Quijadas (12)110105 NP Sierras de las Quijadas (23)

Am folgenden Tag wollen wir Richtung Norden weiterfahren, wo noch einige schöne Naturparks auf uns warten. Um nicht die gleiche Asphaltstrecke, die Ruta 20, wieder knappe 150 Kilometer zurück fahren zu müssen, entschliessen wir uns für eine Abkürzung über Nebenstrassen. Wir fahren über sandige Wege, die kleine Siedlungen passieren, bis zu einem Gatter, was wir verschlossen vorfinden. Hier geht es nicht mehr weiter. Auch der Tipp eines Anwohners, den Schlüssel bei “der Frau mit dem Toyota” abzuholen, hilft uns nicht weiter. Wir treffen nur den Herrn mit Toyota, der keinen Schlüssel besitzt, uns aber einen anderen Weg empfehlen kann. Wir folgen dem Hinweis und gelangen immer wieder in Sackgassen, die zu einzelnen Gehöften führen. Ohne GPS-Gerät hätten wir uns nie so weit in diese Wüste hineingetraut.

An einer kleinen Ansammlung von Häusern, versucht uns eine zahnlose Dame (ihre Tochter fährt sogar eine Weile mit uns mit! Danke!) den richtigen Weg zu weisen: durch die Salinas de Mascasín führt der Weg bis Chepes, wo wir die Ruta 141 erreichen können. Nach den starken Regenfällen der letzten Tage kann es allerdings schwierig sein, diese zu passieren. Dies stellt sich später als Tatsache heraus, weshalb wir umkehren und nach etwa 180 Tageskilometern Offroadtraining à la Rallye Dakar wieder im Parque National de las Quijadas übernachten…

110106 Salina Mascasin (1)110106 Salina Mascasin (3)

Aber schön war es!!!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen