Montag, 24. Januar 2011

Nationalpark Eduardo Avaroa – Kilometer 17271

In San Pedro de Atacama treffen wir zwei Belgier, Juliet und Jeff, mit einem Geländewagen mit Wohnkabine und einen Franzosen, Stefane, mit seinem Motorrad und beschliessen, die nächsten Kilometer Richtung Bolivien gemeinsam zu fahren. Über den südwestlichsten Grenzübergang Boliviens im Nationalpark Eduardo Avaroa reisen wir nach Bolivien ein. An der Grenze gibt es nur die Migrationsstelle, wo uns der Beamte einen Einreisestempel für dreissig Tage in den Reisepass drückt. Der Zoll, wo wir die Fahrzeugpapiere für Bolivien erhalten, befindet sich auf 5020 Metern Höhe in Mitten des Nationalparks, etwa 70 Kilometer von der Bolivianisch-Chilenischen Grenze entfernt.

Da die Zollformalitäten etwas Zeit in Anspruch nehmen, verabreden wir uns an der Laguna Colorada (mit genauen GPS-Punkten) zum Übernachten. Wir wundern uns, als die anderen drei auch bis spät abends nicht an der Lagune auftauchen. Am nächsten Morgen gegen zehn erfahren wir von anderen Reisenden aus Frankreich, dass unsere Freunde ein Problem mit dem Motor haben.

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Wir fahren zurück zum Zoll und treffen sie gerade noch, bevor sie sich als Backpacker auf den Weg nach Calama in Chile machen, um Ersatzteile zu besorgen. Tatsächlich hat der Motor einen Schaden, so dass die Weiterreise für die beiden vorerst nicht möglich ist. Wir verabschieden uns für eine Weile voneinander; wahrscheinlich werden wir uns in ein paar Wochen wieder begegnen in Bolivien, Peru oder Ecuador…

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Nachdem wir in den natürlichen, heissen Quellen ein Bad genommen haben, machen wir uns zusammen mit Stefane auf den Weg Richtung Salar de Uyuni. Unser Kartenmaterial von Bolivien ist nicht besonders gut. Um so besser, dass wir in San Pedro von den beiden Reisenden aus Deutschland/Türkei Monique und Eugen eine recht gute Karte für unser GPS-Gerät bekommen haben. Es ist nicht immer ganz einfach, den richtigen Weg zu finden, denn es tauchen häufig Kreuzungen auf, die in keiner unserer Karten verzeichnet sind. Die Entscheidungen fallen intuitiv und gemeinsam, so dass wir am Ende unser Tagesziel San Christobal erreichen. Hierfür waren jedoch einige Wasserdurchfahrten notwendig, bei denen Stefane auf dem Motorrad nasse Füsse bekam. Teilstrecken auf 4000 Metern lagen im leichten Schnee, andere wiederum auf schlechten Schotterpisten.

In San Christobal campen wir einfach am Ortsrand. Am Morgen stellen wir fest, dass wir uns nahezu auf einer Müllkippe befinden. Herumstreunende schwarze Schweine suchen in den Resten nach Nahrung, während die Dorfbevölkerung die Wiese hinter uns als öffentliche Toilette nutzt.

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