Mittwoch, 19. Januar 2011

Eine Strecke mit Herausforderungen – Kilometer 16278

Nachdem wir die landschaftlich schöne Strecke von Iruya zurück zur Ruta 5 gefahren sind, biegen wir bei Abra Pampa auf eine Schotterpiste zur Laguna Pozuelos ab. Die Lagune führt zur Zeit nur sehr wenig Wasser und dementsprechend halten sich hier auch nur einige wenige Flamingos auf. Für die Übernachtung haben wir uns einen romantischeren Ort gewünscht und beschliessen deshalb, der Ruta 40 ein wenig weiter Richtung Süden zu folgen. Wir fahren durch interessante Landschaften und sehen das erste Mal Alpaca- und Vicuñaherden.

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Einige Kilometer hinter dem Dorf Osomayo beschliessen wir, Halt zu machen und unser Zelt für die Nacht aufzuschlagen. Etwas abseits der Strasse in einem ausgetrockneten Flussbett scheint der ideale Platz zu sein. Als wir das Stück Wieser erreichen, sackt das Heck des Fahrzeugs plötzlich ab und es gibt kein Weiterkommen mehr. Wir steigen aus, um uns anzusehen, wie stark wir uns festgefahren haben. Bereits der erste Blick zeigt: Wir brauchen Hilfe! Allein schaffen wir das nicht.

Die Ruta 40 ist in diesem Teilstück zwar längst nicht so stark befahren wie im Süden des Landes, aber hier kommen doch einige Fahrzeuge der etwa 15km entfernten Mine vorbei. Ich laufe direkt zur Strasse zurück und bitte den nächsten minero (Minenareiter), der mit seinem Pickup vorbeifährt, um Hilfe. Er verspricht, mit einem Traktor zurückzukommen. Als nach drei Stunden um zehn Uhr abends trotz mehrmaligem Nachfragen noch keine Hilfe eintrifft, entscheiden wir uns, dass Zelt aufzubauen und bis zum Morgen zu warten. Dies alles auf etwa 4000 Metern Höhe und totaler Schieflage des Fahrzeugs!

Am nächsten Morgen beginnen wir um sieben Uhr, die Reifen etwas freizuschaufeln, damit wir rückwärts aus dem Schlamm gezogen werden können. Gegen neun fährt ein colectivo (Reisebus) vorbei, den ich anhalte und nach einem Funkgerät frage. Leider gibt es keines an Bord, so dass wir keinen Traktor per Funk anfordern können. Aber nachdem ich unser kleines Problem geschildert haben, springen kurzerhand 25 Männer aus dem Bus und wollen uns helfen.

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Nach einer knappen Stunde schaffen wir es dank der “Manpower” der argentinischen Reisetruppe (Arbeiter), das Schlammloch zu verlassen und stehen wieder mit allen vier Rädern auf der Ruta 40. Muchas gracias señores!!!

Auch wenn es zwischendurch fast aussichtslos schien, dem Matsch zu entkommen, haben die Männer mit einem unglaublichen Durchhaltevermögen so lange geschoben, gezogen, geschaufelt und diskutiert, bis das Auto wieder festen Boden unter den Rädern hatte.

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