Mittwoch, 30. März 2011

Durch die Berge nach Vilcabamba – Kilometer 27218

Nach der Besichtigung von Karajía fahren wir Richtung Peruanisch-Ecuadorianische Grenze. In San Ignacio übernachten wir günstig in dem neuen Dreisternehotel San Ignacio nahe des Zentrums und geniessen für eine Nacht das breite Doppelbett. Am folgenden Morgen geht es weiter über eine nicht asphaltierte aber gute Piste durch die Berge bis zum Grenzposten am Fluss. Die Ausreise ist schnell erledigt, ebenfalls die Einreise nach Euador. Lediglich die Zollformalitäten für das Auto dauern ein wenig, da es anscheinend Änderungen in den Formularen gibt, die die Zöllner noch nicht kennen. Vom Grenzposten aus führt nun eine schlechte Strasse etwa 120 Kilometer durch die Berge. Steile Passagen wechseln mit schlechten Oberflächen, Schlaglöchern,…

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Als es bereits dunkel wird, erreichen wir die Hosteria Izhcayluma, die von Deutschen geführt wird. Die Gesamtanlage ist sehr gut gepflegt; Blumen und spezielle, regionale Pflanzen säumen die Wege und den Lagunen-Pool. Wir beobachten Kolibris, wie sie Nektar aus den Blüten saugen, chillen am Pool und haben endlich nach sechs Monaten den Innenraum unseres Landy gründlich gereinigt.

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Montag, 28. März 2011

Chachapoyas, Kuélap und Karajía – Kilometer 26627

Im nördlichen Hochland Perus entdecken wir im Nebelwald von Chachapoyas die gewaltige Ruinenzitadelle von Kuélap, die nach Machu Picchu eine der bedeutendsten präkolumbianischen Bauwerke Südamerikas ist. Bereits vom weiten kann man über der felsigen Kalksteinkuppe Reste einer Festung erkennen, die zwischen 900 und 1100 nach Christus entstanden ist. Vom Parkplatz erreichen wir nach etwa zwanzig Minuten Wanderung über gepflasterte Wege einen der drei Eingänge in die 700m lange ovale Festungsanlage auf 3100 Metern Höhe. Die Eingänge sind nur einige Meter breit und wirken zwischen den 6 bis 12 Meter hohen Mauern wie schmale Schlitze.

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Im Innern der Anlage sehen wir die Überreste von mehr als 400 Rundbauten, von denen einige mit Friesen geschmückt sind. An einem rekonstruierten Exemplar kann man erkennen, dass die Steinhäuser über steile Strohdächer verfügten und über lediglich einen Eingang zu betreten waren. Öffnungen wie Fenster können wir nicht finden. Aber im Innern von vielen Hausüberresten können wir Mörsersteine und Reste von Feuerstellen erkennen.

Neben den Häusern für etwa 3500 Menschen betrachten wir die Ruinen eines religiösen, kegelförmigen Gebäudes, eines rechtwinkligen Gebäudes für Versammlungen oder ähnliches sowie eines Aussichtsturmes.

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Nachdem wir wieder auf dem Parkplatz des Hotels Villa de Paris in Chachapoas übernachtet haben, besuchen wir am folgenden Tag Karajía. Zwei Stunden fahren wir, bis wir den kleinen Ort erreichen. Von hier aus müssen wir zu Fuss etwa eine halbe Stunde weiter bergab zu der aussergewöhnlichen Grabstätte: sechs Sarkophage thronen hoch oben auf einem Felsvorsprung. Die Sarkophage sind aus Holz, Lehm und Stroh erstellt und blicken in Form von Figuren mit menschlichen Zügen ins schöne grüne Tal hinunter. Früher gab es im Tal ein Chachapoyas-Dorf (Wolkenmenschen), von dem heute nur noch Überreste zu finden sind.

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Samstag, 26. März 2011

Königsgräber von Sipán – Kilometer 25982

Die Königsgräber von Sipán befinden sich einige Kilometer östlich von Chicalyo nahe der Küste. Als in den Achziger Jahren einige bedeutende “Moche-Schätze” auf dem Schwarzmarkt entdeckt wurden, fingen Archäologen an, in der Gegend nach versteckten Gräbern zu suchen. Unter Mithilfe der Bevölkerung wurden die Gräber gefunden und freigelegt.

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Die Gebeine der Herren von Sipán sowie deren Grabbeilagen werden heute in den Museen bei Sipán und Lambayeque präsentiert. Unter den Grabbeilagen befinden sich grosse Mengen an Handwerksarbeiten aus Gold, Kupfer und Silber.

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Mittwoch, 23. März 2011

Chan Chan – Kilometer 25734

Wie die Ruinen von Huaca del Sol y de la Luna befinden sich auch die Überreste der Chimú-Stadt Chan Chan in der Nähe der Stadt Trujillo. Die Chimú sind wie auch die Moche eine Präkolumbianische Kultur, die in den Jahren 850 bis 1470 nach Christus existierte, bis sie schliesslich von den Inka erobert wurden. Die gefundenen Keramiken unterscheiden sich von denen der Moche ganz wesentlich: die Liebe fürs Detail in der Bemalung der Töpferarbeiten ging verloren; eine für die Chimú typische Schwarzkeramik entstand.

Die Bauwerke der Chimú wurden aufwendiger; mit Chan Chan entstand die grösste Lehmziegelstadt der Welt bestehend aus über 10000 Häusern aus Adobe (sonnengetrocknete Lehmziegeln) unterschiedlicher Beschaffenheit und Bedeutung. Diese Hauptstadt der Chimú  bestand aus neun grossen Stadtvierteln, die in der Blütezeit Platz für 60000 Einwohner boten. Jedes der Viertel hatte einen Palast, was darauf schliessen lässt, dass die Viertel wahrscheinlich zeitlich versetzt gebaut und bewohnt wurden.

Ein Grossteil der Gesamtanlage ist durch Wettereinflüsse wie zum Beispiel El Niño zerstört worden. Der neueste Palast ist durch Archäologen freigelegt, teilweise rekonstruiert und für Besucher geöffnet worden. Weitere Viertel sind momentan in Bearbeitung und können in Zukunft besichtigt werden.

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Im Innern der Anlage schreitet man durch verschiedene Administrations- und Zeremoniebereiche der Königsfamilie, dessen Wände künstlerisch mit Friesen verziert sind. Die Abbildungen stammen zumeist aus den Bereichen der Natur: Fischernetze, Wellensymbole, Pelikane und andere Meeresbewohner symbolisieren die Abhängigkeit der Chimú vom Ozean, der ihnen neben Getreide als eine wichtige Nahrungsquelle diente.

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Neben den vielen schönen architektonischen Elementen können wir am Ausgang von Chan Chan einen besonderen Peruanischen Rassehund aus der Nähe betrachten. Der Hund besitzt kein Fell, sondern nur eine dunkle Haut, die sich rauh und warm anfühlt. Meinem Gesichtsausdruck kann man entnehmen, wie sich das Streicheln des Hundes anfühlt!

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Tortuga Bay – Kilometer 25513

Der Name Tortuga Bay (Schildkrötenbucht) lässt viel versprechen! Aber leider ist der Strandabschnitt nicht sonderlich einladend. Nur Jeff geht ne Runde im Pazifik schwimmen. Wir bleiben hier nur für eine Nacht und fahren dann weiter.

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Dienstag, 22. März 2011

Huacas del Sol y de la Luna – Kilometer 25690

Nahe der Stadt Trujillo an der Nordküste Perus erreichen wir die Moche-Ruine Huacas del Sol y de la Luna, der Sonnen- und Mondpyramide. Bevor wir uns mit einem Führer auf das Ausgrabungsgelände begeben, besuchen wir das Museum, in dem wunderschöne Moche-Keramiken und Erzeugnisse aus Metall ausgestellt sind. Beeindruckende Töpfer-Arbeiten mit detaillierten Darstellungen aus dem Alltag der Moche-Kultur, die zudem noch in einem wunderschönen Ausstellungskonzept präsentiert werden! Das beste Museum, was wir bisher in ganz Südamerika besucht haben!

Bei der Führung über das Ausgrabungsgelände erhalten wir weiterführende Informationen über die Moche-Kultur, die vor dem Auftauchen der Inka zwischen 200 vor und 850 nach Christus in der Gegend um Trujillo lebte. Das Gebiet um die zwei Pyramiden wurde von etwa 20000 Menschen bewohnt. Die Sonnenpyramide diente der Administration, die Mondpyramide am Berg Cerro Blanco war den religiösen Führern vorbehalten und der Bereich zwischen den Pyramiden wurde von den Handwerkern bewohnt. Archäologen fanden Reste von Stoffen und Metall, die darauf hindeuten, dass im Dorf zwischen den zwei Pyramiden in Töpfereien, Webereien und Metallwerkstätten Utensilien für die religiösen Zeremonien im Mondtempel hergestellt wurden.

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Ein Grossteil des Sonnentempels, der ursprünglich aus rund 140 Millionen Adobe-Ziegeln erstellt worden war, ist leider im 17. Jahrhundert durch Grabräuber zerstört worden. Von der oberen Plattform des Mondtempels kann man die Form der Pyramide mit seinem kreuzförmigem Grundriss und seiner imposanten Höhe noch gut erkennen.

Im Mondtempel hingegen konnten die Archäologen beindruckende Wandreliefs freilegen und konservieren. Alle Gemälde sind noch Originale, es gibt keine Rekonstruktionen! Die Farben blieben im Laufe der Jahrzehnte erhalten, da sie im Innern des Tempelbaus die Wände bedecken und teilweise hinter Adobewänden verborgen waren.

In einem Zeitraum von etwa 500 Jahren wurde Huaca de la Luna von verschiedenen religiösen Herrschern erweitert. Jeder Herrscher liess die bisherige Pyramide stehen, hat jedoch die Innenräume mit Adobe-Ziegeln füllen lassen, das Gebäude um eine weitere Etage ergänzt und erhielt somit eine grössere und höhere Anlage als sein Vorgänger. Insgesamt weiss man heute von sechs Ebenen, von denen die ältesten noch tief unter Adobeziegeln auf ihre Freilegung warten.

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Sonntag, 20. März 2011

Nationalpark Huascarán – Kilometer 25219

Zusammen mit Juliet und Jeff verlassen wir am Morgen den Nationalpark Lachay, um nun weiter ins Landesinnere zu fahren. Tanken, Self-Service-Arbeiten am Auto und weiter geht’s…110318 Nationalpark Lachay (4)110318 X Monterrey (2)

Im Nationalpark Huascarán nahe Huaraz warten Ausblicke auf die Cordillera Blanca (die weisse Kordillere) mit ihren schneebedeckten Gipfeln, Lagunen und der Cañon del Pato (Entencanyon) auf uns. Leider warten sie diesmal in den Wolken.

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Aber auch die Strecke zurück zur Küste hat seine Reize. In den Bergen treffen wir plötzlich auf eine Art “Riesenananas”, die wir fotografisch sofort festhalten müssen.

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