Mittwoch, 28. September 2011

Joshua Tree Nationalpark – Kilometer 54711

Vor zwanzig Jahren habe ich das Album Joshua Tree von der irischen Rockband U2 gekauft und das erste mal Bilder aus diesem Nationalpark im Booklet des Albums gesehen. Nun bin ich selbst umgeben von diesen wunderschönen Bäumen! Sie sind mit der Yucca-Pflanze verwandt und gehören zur Familie der Agaven. In der Wüstenlandschaft wirken sie sehr skulptural, wenn sie ihre Äste gen Himmel strecken. Auf kleineren Hikingtouren von nicht mehr als einer Stunde entdecken wir ausser den Joshua Trees noch viele andere interessante Wüstengewächse.

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Leider ist die Durchfahrt von Nord nach Süd durch den Nationalpark nach einem Unwetter Mitte September gesperrt. Starke Regenfälle haben Teile der Strassen einfach hinweg geschwemmt. Da wir ungern den gleichen Weg zurücklegen wie auf der Hinfahrt, entscheiden wir uns am letzten Tag für eine Offroadstrecke, die den Park quert. Die Strecke ist keine grosse Herausforderung mehr, allerdings können wir kurz vor Ende unserer Reise doch noch eine Klapperschlange sehen! Sie liegt erst wie tot mitten auf der Schotterpiste, macht sich aber mit ihrer rasselnden Schwanzspitze bemerkbar, als wir uns ihr – natürlich im Auto – nähern.

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Die drei Tage in der Wüste haben uns sehr gut getan! Bei herrlichem Wetter haben wir jeden Tag den Grill anfeuern können und die Abende bei einem kühlen Bud Light oder einem Glas Kalifornischen Sauvignon Blanc mit Blick auf den Sonnenuntergang beenden können.

 

Freitag, 23. September 2011

Highway Number One, Pazifikküste – Kilometer 53841

Die letzten zwei Wochen wollen wir noch ein bisschen Sonnenschein an der Kalifornischen Küste tanken. Leider ist der gesamte Küstenstreifen vor lauter Nebel kaum sichtbar. Die wenigen Momente in der Sonne nutzen wir am Strand mit Lesen und Musikhören. Eher als geplant erreichen wir Los Angeles, um alles für die Rückverschiffung unseres Autos nach Deutschland klar zu machen. Petra von Extra Logistics hat uns einen Containerplatz auf einem Schiff der Hamburg Süd Reederei reserviert, welches am 8. Oktober den Hafen von Long Beach verlässt. Nun haben wir noch einige Tage Zeit, mit dem eigenen Auto in den Joshua Tree Nationalpark zu fahren.

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Montag, 19. September 2011

San Francisco – Kilometer 53323

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Von vielen anderen Reisenden haben wir gehört, dass San Francisco eine sehr sehenswerte Grossstadt sein soll. Und tatsächlich! Die Stadt versprüht einen unglaublichen Charme; in einigen Vierteln ist sie sehr geschäftig, in anderen hingegen unglaublich chillig und ruhig. Es herrscht keine Hektik, der Verkehr rollt gemässigt und die Menschen sind zuvorkommend und nett. Wir kommen aus nördlicher Richtung in die Stadt. Das bedeutet, dass wir mit unserem eigenen Auto einmal über die Golden Gate Bridge nach San Francisco hinein fahren können – ein tolles Gefühl! Nahe Fisherman’s Wharf an der Bay (Bucht) checken wir im International Hostel Fort Mason ein. Das Auto ist auf dem Gelände sicher geparkt und wir müssen uns für zwei Nächte daran gewöhnen, mit zwanzig anderen in einem Raum zu schlafen. Dies ist eine günstige Alternative mitten in der Stadt – der Campingplatz etwas ausserhalb des Innenstadtbereichs hätte einiges mehr gekostet.

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Wir schlendern viel zu Fuss durch die Strassen von San Francisco. Es geht einige Hügel hinauf und wieder hinunter; so können wir die schönsten Ausblicke auf die Golden Gate Bridge, die steilen Strassen und die Ufer der Bay erhaschen. Letztendlich vergessen wir sogar, in eines der legendären Cablecars einzusteigen, um eine Strasse mit zu fahren! Wir laufen durch Chinatown, den Russian Hill hinauf, die Lombardstreet hinunter, zum Union Square, … wir gehen ein wenig shoppen, zum Friseur, gut essen und ins de Young Museum, welches von den Schweizer Architekten Herzog und de Meuron geplant wurde. Die Tage vergehen wie im Flug! Leider müssen wir weiter, denn wie wir hier per Email erfahren, sollten wir spätestens nächsten Montag in Los Angeles sein, um den Papierkram für die Rück-Verschiffung zu regeln.

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Donnerstag, 15. September 2011

Kings Canyon und Sequoia Nationalpark – Kilometer 52463

Wegen der Menschenmassen haben wir den Yosemite Nationalpark bereits nach zwei Tagen wieder verlassen. Es ist wunderschön dort, aber momentan einfach zu voll. Hier im südlich gelegenen Kings Canyon und Sequoia Nationalpark ist es ruhiger. Weniger Touristen verirren sich hierher, denn es gibt weniger Wanderwege als im Yosemite. Das Highlight im Sequoia Nationalpark sind seine Baumriesen, die mit über 40 Metern zwar nicht die höchsten sind, aber das grösste Volumen weltweit aufweisen.

Auch hier reicht uns in der Kühle allerdings ein Tag, bis wir uns entschliessen, an die Küste von Kalifornien zu fahren.

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Dienstag, 13. September 2011

Mono Lake und Yosemite Nationalpark – Kilometer 52089

Nach dem kleinen Abenteuer im heissen Death Valley wollen wir nun ein bisschen in die Berge. Der dem Death Valley nächstgelegene Nationalpark ist der Sequoia. Da man von der Ostseite allerdings keinerlei Verbindung in den Park hat, entscheiden wir uns zuerst für den Yosemite Nationalpark. Am Fusse der Berge liegt der Mono Lake, ein See, der einen höheren Salzgehalt aufweist als das Meer. Durch chemische Verbindungen – von denen ich als alte Chemienull natürlich keine behalten habe – haben sich unter Wasser interessante Ablagerungen gebildet. Nachdem der Wasserstand gesunken ist, weil Los Angeles einen so enormen Wasserverbrauch hat, werden diese Gebilde nun an der Wasseroberfläche sichtbar.

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Als wir später am Tag im Yosemite Nationalpark ankommen, ist es leider sehr voll. Es scheint, als hätten sich alle Kalifornier dazu entschlossen, heute hier oben wandern zu gehen. Wir reservieren uns als erstes einen Platz auf dem Campingplatz und fahren dann weiter zum Ausgangspunkt der Wanderung, dem Trailhead. Bei Sonnenschein starten wir eine kleine Tour zu einem Bergsee, sind aber froh, dass wir vor dem heftigen Gewitter wieder unten sind. Am Abend wird es unglaublich schnell kalt und wir verziehen uns ziemlich schnell ins Zelt. Kein Wunder, denn wir sind hier oben ja auch auf mehr als zweienhalbtausend! Aber eigentlich haben wir uns unsere letzten drei Wochen in Kalifornien anders vorgestellt – Spätsommersonne, Wärme, Strand, …

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Freitag, 9. September 2011

Death Valley – Kilometer 50869

Wir nehmen uns einige Tage Zeit für das Death Valley, das Land der grossen Extremen, auch für uns und unser Fahrzeug. Es ist der heisseste, trockenste und tiefst gelegenste Nationalpark der Vereinigten Staaten. Wir haben von anderen Overlandern von interessanten Offroadpisten gehört, die wir nun testen möchten. Am liebsten hätten wir dies mit unseren Freunden aus Österreich gemacht oder mit zwei Deutschen, die ebenfalls gerade mit ihrem Landy im Westen der USA herum cruisen, aber leider haben wir uns bisher verpasst…

Wir beginnen mit unserer Rundtour am Dante’s Point. Von hier aus hat man einen wunderschönen Überblick über das Badwater Basin, den mit 85,5 Metern unter dem Meer tiefsten Punkt in den Vereinigten Staaten. Hier oben sind die Temperaturen noch gut auszuhalten. Nach der Besichtigung des Zabriskie Point auf Gold schimmernde Berge allerdings fahren wir runter ins Badwater Basin.

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Die Artist’s Palette, ein kleiner Rundkurs durch bergige Land, zeigt uns tatsächlich verschiedenste Farben, wie von einem Künstler auf seiner Palette angeordnet. Die Temperaturen werden bereits immer heisser und als wir den tiefsten Punkt des Tals erreiche, zeigt die Quecksilbersäule über 45 Grad Celsius. Der Wind, der durch die Seitenfenster bläst – die sind offen, denn wir haben keine Klimaanlage – ist nicht gerade angenehmer und fühlt sich an wie ein heissgelaufener Fön. Wir übernachten heute in einem Seitental wild neben der Strasse, allerdings einige hundert Meter Höher, damit die Temperaturen angenehmer sind.

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Den zweiten Tag verbringen wir zum Teil auf der Strasse durch den Titus Canyon, eine Empfehlung des Visitorcenters. Bis auf das letzte Stück, wo sich die Schotterpiste zwischen den steilen Felswänden hindurch schlängelt, ist die Strecke eher langweilig. Wir wollen Offroad fahren!

Was man im Death Valley nach all der Hitze wirklich nicht erwartet ist Wasser! Nahe von Panamint Springs im Süden des Nationalparks wandern wir ein kurzes Stück durch einen Canyon bis zu den Darwin’s Falls (Wasserfall). Von Meter zu Meter wird es immer grüner. Der Sand und der lehmige Felsen wird durch Schilfe, Gräser und eine Art Speckstein ersetzt. Nach mehreren Überquerungen des Bachlaufes erreicht man dann den Wasserfall – nicht sehr gross, aber doch erstaunlich in dieser öden Gegend.

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Nach der  kleinen Wanderung begeben wir uns nun ins Offroad-Abenteuer. Über Schotterpisten erreichen wir nach etwa zwei Stunden die steile Auffahrt zum Lippincottpass. Grundsätzlich ist die für Paco kein Problem, lediglich in einigen Kurven muss Tomek genau nachsehen, ob die Strasse nach einem Erdrutsch noch breit genug ist. Nach einer weiteren Stunde erreichen wir die Racetracks – Steine, die auf einer weiten, ebenen Fläche Spuren hinterlassen, als hätte man sie geschoben. Nachdem wir uns am selben Tag auch noch den Uhebebecrater angesehen haben, schlafen wir wieder gut neben einer selten befahrenen Strasse. Im Death Valley darf man 2 Meilen entfernt von den Durchgangsstrasse frei übernachten, ohne eine Erlaubnis einzuholen oder etwas zu zahlen. Wir haben vorher genügend Wasser aufgetankt, so dass wir von hier aus in unser nächstes Offroadabenteuer starten können – durch tiefen Sand vorbei an den Eureka Dunes über den Steel Pass bis zu den warmen Quellen. Lange hält man es in dem warmen Wasser bei den Temperaturen zwar nicht aus, aber es ist ein besonderes Gefühl mitten in der Wüste unter Palmen in einem kleinen Wasserbecken zu liegen.

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