Sonntag, 7. August 2011

Barranca del Cobre – Kilometer 43649

Wir sind nicht mehr weit vom Kupfercanyon entfernt; die Landschaft verändert sich. Pinienwälder säumen nun die Hänge, die nun immer steiler abfallen. Die Strassen winden sich durch die Täler und entlang der Felswände. Nach einigen Kilometern bemerkt Tomek, dass die Lenkung mehr Spiel hat, als sie haben sollte. Wir halten am Randstreifen an und werfen einen Blick unter das Auto. Sch…! Wir haben Teile von der Lenkung (Fixierung des Lenkstockhebel-Gelenks) verloren, die wir erst in Belize haben erneuern lassen. Sehr ärgerlich, denn wir sind wegen lockerer Teile bereits ein zweites mal in der Landrover-Werkstatt gewesen und hatten sie wieder fixieren lassen. Nicht richtig, wie sich jetzt herausstellt.

Wir fahren zurück nach Creel und quartieren uns für die nächsten Tage auf einem Campingplatz ein, der Toiletten, Duschen und WiFi zu bieten hat und klemmen uns sofort hinter das Telefon. Der Versuch, die Ersatzteile in Belize zu bestellen, schlägt fehl, denn die sind bis zum 15. August in den Ferien. Telefonate mit Landrover Mexiko in Léon helfen uns auch nicht weiter, da der Herr aus der Ersatzteilabteilung am Samstag nicht mehr zurückruft. Wir stellen uns darauf ein, dass wir am Wochenende nichts mehr organisieren können und schlendern ein wenig durch die Stadt. In einem artesania-Geschäft (Handarbeiten der Region) kommen wir ins Gespräch mit der Besitzerin, die einige Jahre in Lausanne/ Schweiz gelebt hat. Als wir ihr von unserem Problem erzählen, zeigt sie sich sofort hilfsbereit und schickt uns einen Mechaniker auf den Campingplatz. Wie sich herausstellt, passt das Teil von einem Range Rover leider nicht, aber Mario verspricht uns, die fehlenden Teile gleich noch im Internet zu bestellen, so dass sie Anfang der Woche da sind…

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Da wir momentan eh nichts an unserem Auto machen können, nutzen wir die Zeit am Montag für einen vierstündigen Ausritt ins valle del monje, ins Mönchstal. Gerade aufgesattelt geht es auch schon los! Steil bergauf machen die drei Pferde die knapp 400 Höhenmeter ohne Probleme in kürzester Zeit, wobei einige Stellen für uns unerfahrene Reiter schon eine echte Herausforderung sind! Auf dem höher gelegenen Plateau angelangt fragt uns Christian, unser Pferdeführer, ob wir den Galopp starten möchten, denn es geht nun vorbei an Wiesen und Feldern. Galopp?!? Tomek und ich schauen uns an und schütteln synchron mit den Köpfen. Wenn auch nicht ganz so schnell erreichen wir trotzdem die schönen Felsformationen des Mönchtals. Als wir für einen besseren Rundumblick von den Pferden steigen, merken wir bereits, dass das Reiten für uns sehr ungewohnt ist und wir an gewissen Stellen schon ziemliche Schmerzen haben. Nach drei Stunden ist bei mir dann der Punkt erreicht, an dem ich am liebsten vom Pferd steigen und es am Halfter nach Hause begleiten würde! Natürlich beisse ich die Zähne zusammen und schaffe es noch zurück bis zum Stall. Nur die Pferde scheinen noch nicht genug zu haben, schliesslich sind sie heut nicht galoppiert. Von Sattel und Halfter befreit rennen sie auch schon über die Wiesen.

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Zurück am Campingplatz versuchen wir Mario zu erreichen. Die Handynummer, die wir von ihm erhalten haben, funktioniert nicht und bei der Festnetznummer werden wir von einem Herren informiert, dass Mario für eine Woche verreist ist. Wie bitte?!? Die Damen an der Rezeption unseres Campingplatzes sind sehr nett und hilfsbereit und so steht schon am nächsten Morgen Martín, ein anderer Mechaniker, auf dem Campingplatz, um den Schaden zu begutachten. Wir einigen uns noch auf dem Campingplatz, dass wir das Auto ã la mexicana reparieren lassen und nicht auf Original-Ersatzteile warten.

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Und so sucht Martín in seinem Ersatzteillager nach einem möglichst passenden Teil, passt es auf unseren Landrover an, schweisst und flext ein wenig und hat die Lenkung innerhalb von vier Stunden repariert! Vielen Dank!

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