Die Halbinsel Yucatan besteht aus Kalkgestein, welches von Höhlensystemen durchzogen ist. Im Laufe der Jahrhunderte haben sich Hohlräume mit Stalaktiten und Stalagmiten gebildet, die heute meist komplett mit glasklarem Grundwasser gefüllt sind. Zugang zum unterirdischen Höhlensystem hat man dort, wo das Wasser an die Oberfläche tritt: in den oft kreisrunden Kalksteintrichtern, sogenannten Cenoten. Fährt man über den Highway südlich von Playa del Carmen Richtung Tulum, gibt es eine Reihe von Cenoten, die besucht werden können.
Sebastien hat den Cenoten “Dreamgate” ausgesucht, da dieser nicht so touristisch überlaufen ist. Er ist nur über eine Schotterpiste zu erreichen und somit sind wir die einzigen Besucher.
Den Pick-Up parken wir am Rand des Cenoten und bereiten unsere Tauchausrüstung vor. Etwa zehn Meter sind es vom Cenotenrand bis zur Wasseroberfläche. Über einen Seilzug bringen wir unsere Ausrüstung auf eine Holzplattform auf Wasserniveau und legen unsere Ausrüstung an. Nach dem Buddiecheck kann es dann auch schon losgehen…
In sechs Metern Tiefe bei 25 Grad folgen wir Sebastien durch die Dunkelheit. Bei diesem Cavern-Tauchgang befinden wir uns nie weiter als sechzig Meter vom Ausstieg entfernt.Trotzdem wären wir hier ohne Sebastians Power-Taschenlampe verloren! Nur mit dem Lichtstrahl der Taschenlampe gleiten wir vorbei an meterhohen Stalaktiten und Stalagmiten. Die hellbeigen Kalksteinspitzen haben unter Wasser eine sehr mystische Wirkung. Beim zweiten Tauchgang erreichen wir nach etwa der Hälfte der Tauchzeit einen Hohlraum, der unter der Decke über einige Meter mit Luft gefüllt ist. Wir können Baumwurzeln durch die Kalksteindecke wachsen sehen, die sich hier unten mit Grundwasser versorgen. Durch kleine Löcher in der Decke fällt Sonnenlicht ins Innere und färbt das Wasser türkisblau.
Orangerote Schnüre, die für die Tauchgänge am Kalkstein befestigt sind, helfen uns unter Wasser den richtigen Weg und vor allem auch Rückweg zu finden.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen