Samstag, 6. November 2010

Auf dem Weg Richtung Anden – Lago Buenos Aires – Kilometer 3565

Die Atlantik-Küste Argentiniens ist schön, auch die Pampa gefällt uns für ein paar Tage. Aber nach fast zwei Wochen sind wir die eintönige, steppenartige Landschaft leid und fahren Richtung Westen: wir brauchen Berge!!

Im Süden der Provinz Chubut biegen wir in Comodoro Rivadavia auf die Ruta 26 gen Westen ab, nachdem wir unser Auto von aussen mal gründlich gereinigt haben. Mit dem Hochdruckreiniger entfernen wir Schlamm und Sandstaub, somit auch das Quietschen der Räder. Zwischen den Seen Lago Musters und Lago Colhué Huapi liegt das Dorf Sarmiento, wo wir heute übernachten wollen. Nach mehr als einhundert Kilometern Steppe, in denen kräftig nach Öl gebohrt wird, erreichen wir einen Ort ohne Flair und ohne Zugang zum See. Von der Landkarte und der Beschreibung in unseren Reiseführern haben wir uns mehr versprochen; immer wieder müssen wir feststellen, dass die Dimensionen in Argentinien weitaus andere sind als die in der Schweiz: ein Zentimeter auf unserer Strassenkarte machen in Wirklichkeit etwa 25 Kilometer. Schade, dass die zwei Seen fast einen Zentimeter von Sarmiento entfernt sind! Von den drei Campingplätzen im Ort hat der erste geschlossen, der zweite kann uns nur einen windgeschützten Platz im Schafstall anbieten und auf dem dritten sollen häufiger mal Autos brennen. Wir entscheiden uns für letzteren und heute Abend brennen keine Autos. Ganz im Gegenteil, glaube ich, dass die schlechte Propaganda absichtlich durch die anderen Campingplatzbesitzer verbreitet wird, denn der Platz am Río Senguer ist wirklich der schönste im Ort!

Nach einer tadellosen Campingnacht im Dachzelt reisen wir weiter mit dem Tagesziel Lago Buenos Aires. Zuvor wollen wir uns noch den versteinerten Wald südlich von Sarmiento ansehen. Auf der Schotterpiste etwa 30 km weiter südlich müssen wir unsere Weiterfahrt beenden. Am Wegesrand brennt ein Autoreifen, hier wird gestreikt. Warum verstehen wir leider nicht, betroffen sind wir aber trotzdem, denn der Weg zum “Bosque Petrificado” bleibt uns versperrt. Also geht es direkt bis zum Lago Buenos Aires ins Dorf Los Antiguos.

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Diese Nacht ist wirklich kalt und es fällt Neuschnee oberhalb von 500m; wir liegen mit 220m knapp darunter! Aber die wirklich guten Schlafsäcke ermöglichen uns am nächsten Morgen einen fantastischen Blick auf die Schneebedeckten Berge. Bei unserer Weiterfahrt über die legendäre Ruta 40 Richtung Süden passieren wir häufig Schneefelder neben der Strasse, die einige Stunden vorher noch den Asphalt bedeckten.

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