Freitag, 27. Mai 2011

Nationalpark Carara – Kilometer 33431

An der Pazifikküste gibt es einige Nationalparks, die laut Reiseführer einen Besuch Wert sind. Um den Nationalpark San Antonio zu erreichen, müssen wir durch den gleichnamigen Ort fahren. Wir fühlen uns wie in einem der Hauptouristenorte von Mallorca, als wir die Hauptstrasse entlangfahren. Ein Hotel neben dem nächsten, gefolgt von Bars und Restaurants. Bereits bei der Ortseinfahrt hält uns ein Polizist an und weist uns freundlich darauf hin, dass es hier bereits häufiger zu Überfällen gekommen ist. Wertsachen sollen wir nicht im Auto lassen, nur das Nötigste mit auf Wanderungen oder den Strand nehmen. Na, das wird schwierig, wenn man nur Auto oder Rucksack hat und nicht auf den Hotelsafe zurückgreifen kann! Nach kurzem Schweigen schauen wir uns an und sind uns sofort einig: hier gefällt es uns nicht!

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Wir fahren weiter zum Nationalpark Carara, der etwas weiter nördlich liegt. Hier treffen Trockenwald und immergrüner Regenwald aufeinander und bilden den Lebensraum für viele verschiedene Tier- und Pflanzenarten. Bereits auf dem Parkplatz werden wir von grossen Leguanen und freundlichen Parkwächtern empfangen, die für die Zeit unserer Waldwanderung gerne einen Blick auf unser Fahrzeug werden. Die Vegetation des Waldes ist unglaublich üppig. Riesige Bäume bilden das oberste Blätterdach, worunter kleinere immergrüne Pflanzen wachsen, die man aus deutschen oder Schweizer Wohnzimmern kennt. An umgestürzten Baumstämmen oder zwischen dem Laub am Waldboden entdecken wir verschiedenste farbige Pilzarten, die nicht gerade essbar aussehen. Wenn man ganz genau hinsieht, kann man im Unterholz wieder Agutis (diese überdimensionalen Meerschweinchen) beobachten, wie sie auf der Suche nach Nahrung über den Waldboden flitzen.

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Als wir den zentralen Teil des Nationalparks erwandert haben, fängt es an zu regnen. Nur etwa einen Kilometer vom Gebäude der Nationalparkverwaltung entfernt, stellen wir uns kurz unter dem Dach des Toilettenhäuschens unter. Die Geräusche, die wir da hören, können wir nun schon gut zuordnen: über unseren Köpfen turnt eine Familie von Weissschulterkapuzineraffen in den Ästen herum.

Da es regnet, beschliessen wir, auf den geführten Teil der Wanderung zur Lagune zu verzichten. Welches Tier kriegt schon gerne einen nassen Pelz? Vor der Brücke über den Río Tárcoles halten wir an, denn hier kann man die grössten Krokodile Costa Ricas beobachten. Tatsächlich warten etliche der Spitzkrokodile nur darauf, dass jemand von der Brücke springt, um seinem Leben ein Ende zu setzen. Wenn die Krokos durch das milchig-trübe Wasser gleiten, sehen sie fast aus wie herumtreibende Baumstämme.

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