Samstag, 4. Dezember 2010

Puerto Deseado – Kilometer 8826

Wir folgen dem Tipp eines anderen Reisenden und melden uns bei Darwin Expeditiones für einen Tagesausflug zur Isla Pingüino an. Gegen acht Uhr am folgenden Morgen besteigen wir das schnelle Schlauchboot und fahren 30 Kilometer an der Küste Richtung Süden, bis wir die Pinguininsel erreichen.

Früher wurden auf dieser Insel aus gefangenen Meeressäugetieren wie Seelöwen oder Walen Fette und Öle ausgekocht. Reste der Gebäude bestehen noch immer, werden aber heute von Magellanpinguinen bewohnt. Am alten Leuchtturm vorbei erreichen wir auch die Kolonie der Amarillo-Pinguine. Diese sind ebenso schwarz-weiss, haben allerdings rote Augen und wunderschöne Frisuren aus gelben und schwarzen Federn.

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An den südlichen Stränden der Insel beobachten wir Gruppen von Seelöwen. Hierbei handelt es sich fast ausschliesslich um männliche Tiere, die an ihrer Löwenartigen Mähne zu erkennen sind. Einige junge Seeelefanten sind auch darunter zu finden. Die rüsselähnlichen Nasen sind bei diesen Jungtieren noch nicht so stark ausgeprägt wie bei erwachsenen, männlichen Seeelefanten.

Als wir die Insel überqueren, um zum Mittagessen an den nördlichen Strand der Insel zurückzukehren, werden wir von grossen braunen Vögeln attackiert. Die beiden Naturführer haben sich bereits mit Wanderstöcken “bewaffnet” und halten diese als Schutz in die Höhe. Sie können sich das Lachen nicht unterdrücken, wenn wieder einer der Touristen angegriffen wird. Die Skuas verteidigen anscheinend ihr Revier und den noch nicht geschlüpften Nachwuchs

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Am Nachmittag können wir vom Schlauchboot aus noch einige Austral-Delfine beobachten. Die kleineren, maximal 1,50m langen Commerson-Delfine mit ihrer schönen schwarz-weissen Färbung bekommen wir heute leider nicht zu sehen.

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Bevor wir uns weiter auf den Weg Richtung Westen machen, müssen wir unser Dachzelt reparieren lassen. Wegen des immerwährenden starken Windes ist uns ein Befestigungsgummi abgerissen. Wir folgen dem Tipp unseres Pinguin-Rangers und suchen eine Schneiderin im Ort Puerto Deseado auf. Als wir zu ihrem Haus kommen, sehen wir schon das Schild an der Tür: “Nehme momentan keine weiteren Aufträge an.” Wir wollen gerade umkehren, als uns die nette Dame die Tür öffnet. Sie hilft uns gerne weiter und verlangt hierfür noch nicht einmal ein Entgelt. Innerhalb von einigen Stunden können wir unser Überzelt, welches wir vorher demontiert haben, wieder abholen. Mit einer Flasche argentinischen Rotweins und einer Tafel Schweizer Schokolade bedanken wir uns recht herzlich bei ihr.

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