Wir nehmen uns einige Tage Zeit für das Death Valley, das Land der grossen Extremen, auch für uns und unser Fahrzeug. Es ist der heisseste, trockenste und tiefst gelegenste Nationalpark der Vereinigten Staaten. Wir haben von anderen Overlandern von interessanten Offroadpisten gehört, die wir nun testen möchten. Am liebsten hätten wir dies mit unseren Freunden aus Österreich gemacht oder mit zwei Deutschen, die ebenfalls gerade mit ihrem Landy im Westen der USA herum cruisen, aber leider haben wir uns bisher verpasst…
Wir beginnen mit unserer Rundtour am Dante’s Point. Von hier aus hat man einen wunderschönen Überblick über das Badwater Basin, den mit 85,5 Metern unter dem Meer tiefsten Punkt in den Vereinigten Staaten. Hier oben sind die Temperaturen noch gut auszuhalten. Nach der Besichtigung des Zabriskie Point auf Gold schimmernde Berge allerdings fahren wir runter ins Badwater Basin.
Die Artist’s Palette, ein kleiner Rundkurs durch bergige Land, zeigt uns tatsächlich verschiedenste Farben, wie von einem Künstler auf seiner Palette angeordnet. Die Temperaturen werden bereits immer heisser und als wir den tiefsten Punkt des Tals erreiche, zeigt die Quecksilbersäule über 45 Grad Celsius. Der Wind, der durch die Seitenfenster bläst – die sind offen, denn wir haben keine Klimaanlage – ist nicht gerade angenehmer und fühlt sich an wie ein heissgelaufener Fön. Wir übernachten heute in einem Seitental wild neben der Strasse, allerdings einige hundert Meter Höher, damit die Temperaturen angenehmer sind.
Den zweiten Tag verbringen wir zum Teil auf der Strasse durch den Titus Canyon, eine Empfehlung des Visitorcenters. Bis auf das letzte Stück, wo sich die Schotterpiste zwischen den steilen Felswänden hindurch schlängelt, ist die Strecke eher langweilig. Wir wollen Offroad fahren!
Was man im Death Valley nach all der Hitze wirklich nicht erwartet ist Wasser! Nahe von Panamint Springs im Süden des Nationalparks wandern wir ein kurzes Stück durch einen Canyon bis zu den Darwin’s Falls (Wasserfall). Von Meter zu Meter wird es immer grüner. Der Sand und der lehmige Felsen wird durch Schilfe, Gräser und eine Art Speckstein ersetzt. Nach mehreren Überquerungen des Bachlaufes erreicht man dann den Wasserfall – nicht sehr gross, aber doch erstaunlich in dieser öden Gegend.
Nach der kleinen Wanderung begeben wir uns nun ins Offroad-Abenteuer. Über Schotterpisten erreichen wir nach etwa zwei Stunden die steile Auffahrt zum Lippincottpass. Grundsätzlich ist die für Paco kein Problem, lediglich in einigen Kurven muss Tomek genau nachsehen, ob die Strasse nach einem Erdrutsch noch breit genug ist. Nach einer weiteren Stunde erreichen wir die Racetracks – Steine, die auf einer weiten, ebenen Fläche Spuren hinterlassen, als hätte man sie geschoben. Nachdem wir uns am selben Tag auch noch den Uhebebecrater angesehen haben, schlafen wir wieder gut neben einer selten befahrenen Strasse. Im Death Valley darf man 2 Meilen entfernt von den Durchgangsstrasse frei übernachten, ohne eine Erlaubnis einzuholen oder etwas zu zahlen. Wir haben vorher genügend Wasser aufgetankt, so dass wir von hier aus in unser nächstes Offroadabenteuer starten können – durch tiefen Sand vorbei an den Eureka Dunes über den Steel Pass bis zu den warmen Quellen. Lange hält man es in dem warmen Wasser bei den Temperaturen zwar nicht aus, aber es ist ein besonderes Gefühl mitten in der Wüste unter Palmen in einem kleinen Wasserbecken zu liegen.